Zum 16. Mal fand der Benefizlauf, der vom Strittmatter Gymnasium organisiert wird, in Gransee statt. Seit 2010 laufen Schüler*innen und Lehrer*innen des Gymnasiums sowie private Langstrecken-Läufer und einige, vom Landkreis Oberhavel geschickte Läufer, für ein westafrikanisches, in Gambia sitzendes Krankenhaus. Auf die Idee, für den guten Zweck zu laufen, kamen damals Schüler des Gymnasiums in Gransee. Über den Vorsitzenden des Schulfördervereins, Herr Dr. Bormeister, fand die Schule zum Verein „Ärzte helfen“. Die Spenden des Laufes gehen dann an den oben genannten Verein und dann nach Gambia, dazu unten mehr. Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer sucht sich aus dem persönlichen Umfeld Sponsoren, die einen festen Betrag festlegen. Diesen Betrag erhalten die Läufer pro erlaufende Runde (400 Meter). Die Schulleiterin Alexandra Flaig gab mit den Schülersprechern Lena Kibellus und Arne Schönberg sowie Landrat Ludger Weskamp den Startschuss für den Benefizlauf. „Er ist uns in diesem Jahr besonders wichtig, weil der Lauf im vergangenen Jahr coronabedingt ausfiel und wir in diesem Jahr die einzigen Läufer sind. Wegen der Hygienemaßnahmen können die Grundschulen und die Kitas diesmal nicht dabei sein. Daher zählt jede Spende und jeder Euro“, sagten die beiden Schülersprecher in der Eröffnungsrede. Die Spendensumme steht bis zu den Herbstferien fest. In den letzten 16 Jahren kamen insgesamt 177.360€ zusammen. „Im letzten Jahr waren es 28.000€. Diese Summen werden wahrscheinlich in diesem Jahr nicht zusammenkommen“ sagte Herr Dr. Bormeister. „Ich schätze mit ungefähr 10-15 Tausend Euro. Das wäre schon eine gute Summe.“ Das Krankenhaus liegt im Herzen von Serekunda, der größten Stadt des westafrikanischen Landes. Im Moment wird die Klinik umgebaut und erweitert. Es wird einen zweiten Operationssaal und neue Betten geben. Auch die Zahnklinik wird baulich erweitert. Auch ein Sterilisator soll neu angeschafft werden. Man möchte auch möglichst Hygienestandards etablieren, diese sollen möglichst den deutschen Hygienerichtlinien angepasst werden. Das Hauptaugenmerk liegt auf den Entbindungen. Im Monat werden zwischen 120 und 180 Kinder geboren. Gambia ist das Afrikanische Land mit der höchsten Geburtenrate. Es gibt auch zum Teil Risiko-Schwangerschaften, bei der Operationen nötig sind. Dafür gibt es dort einen kubanischen Gynäkologen, der in Gambia lebt. Dieser ist dort dauerhaft. Das ganze Krankenhaus lebt überwiegend von Ärzten aus Europa. Seit einiger Zeit gibt es dort ein Operationsteam aus der Schweiz. Diese operieren komplizierte Knochenbrüche und Verletzungen. Dann gibt es noch das Projekt „Face“, da geht es darum, Kinder mit Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten zu operieren. Dazu gibt es auch ein Operationsteam, zu dem Dr. Bormeister auch gehört. Sie gehen dort einmal im Jahr runter und operieren diese Kinder. Denn diese haben mit solch einer Fehlbildung in diesem Land gar keine Chance. Sie werden geächtet von ihrer Umgebung und ihrer Familie und sie können im Säuglingsalter nicht richtig Nahrung aufnehmen. Dann geht es mit der Sprachbildung weiter: Sie haben in der Schule, sofern es Schulbildung gibt, keine Möglichkeit richtig zu sprechen. Es werden aber auch AIDS-Kranke behandelt, denn die Durchseuchungsrate ist in Gambia, was AIDS angeht, sehr hoch. Und für all dieses, was in dieser Klinik behandelt wird, müssen auch Mittel angeschafft werden, zum Beispiel Medikamente und Verbandsmaterial. Alle Ärzte dort sind Mitglied von „Interplast“. Leider ruht durch den Umbau der OP-Betrieb, aber sobald dieser abgeschlossen ist, geht es wieder los. Dr. Bormeister hofft, im nächsten Frühjahr wieder nach Gambia gehen zu können….
Am Ende noch ein Zitat von Herr Dr. Bormeister „Afrika wird uns weiter brauchen!“