Zum 17. Mal fand der Benefizlauf, der vom Strittmatter-Gymnasium organisiert wird, in Gransee statt. Seit 2010 laufen Schüler*innen und Lehrer*innen des Gymnasiums sowie private Langstrecken-Läufer*innen und einige vom Landkreis Oberhavel geschickte Läufer*innen für ein in Gambia befindliches Krankenhaus. Auf die Idee, für den guten Zweck zu laufen, kamen damals Schüler*innen des Gymnasiums in Gransee. Über den Vorsitzenden des Schulfördervereins, Herrn Dr. Bormeister, fand die Schule zum Verein „Ärzte helfen“. Die Spenden des Laufes gehen dann an den genannten Verein und dann nach Gambia. Jede*r Teilnehmer*in sucht sich aus dem persönlichen Umfeld Sponsoren, die einen festen Betrag pro gelaufener Runde (400 Meter) festlegen. Für den Parcours und die Erwärmung ist wieder die Sportschule Lindow zuständig gewesen. Der stellv. Schulleiter Olaf Schwarz gab mit den Schülersprechern Lena Scharf und Arne Schönberg sowie Landrat Alexander Tönnies den Startschuss für den Benefizlauf. „Da der Lauf letztes Mal leider nur schulintern war, haben sich dieses Jahr alle über die Unterstützung der Grundschulen und Kitas gefreut.
Herr Dr. Bormeister brachte einen Brief vom Bundespräsidalamt. Im Brief wünschte der Bundespräsident Frank Walter-Steinmeier viel Spaß beim Lauf.
Eine weitere Überraschung kam von Herrn Dr. Joseph und seiner Praxis: Einen Trikotsatz für die 7. Klassen hatte er im Gepäck. “Wir wünschen uns, dass bald das ganze Gymnasium einheitlich gekleidet läuft.” so Dr. Joseph. Die 7. Klassen sind während der gesamten Laufzeit sehr präsent gewesen.
Die Spendensumme steht bis zu den Herbstferien fest. Im letzten Jahr waren es trotz Startschwierigkeiten sage und schreibe 29.000 €. “Diese Summe werden wahrscheinlich in diesem Jahr nicht zusammenkommen“ sagte Herr Dr. Bormeister. „Ich wäre mit weniger schon zufrieden.”
Das Krankenhaus liegt im Herzen von Serekunda, der größten Stadt des westafrikanischen Landes Gambia. Das Hauptaugenmerk der ASB-Klinik liegt auf der Geburtshilfe. Im Monat werden zwischen 120 und 180 Kinder geboren. Gambia ist das afrikanische Land mit der höchsten Geburtenrate. Es gibt auch zum Teil Risikoschwangerschaften, bei der Operationen nötig sind. Dafür gibt es dort einen kubanischen Gynäkologen, der in Gambia lebt. Dieser ist dort dauerhaft angestellt . Im ganzen Krankenhaus sind überwiegend Ärzt*innen aus Europa tätig. Seit einiger Zeit arbeitet auch ein Operationsteam aus der Schweiz in der Klinik. Dieses operiert komplizierte Knochenbrüche und Verletzungen. Dann gibt es noch das Projekt „Face“. Dabei geht es darum, Kinder mit Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten zu operieren. Dazu gibt es auch ein Operationsteam, zu dem Dr. Bormeister gehört. Die Ärzt*innen aus dem Projekt fliegen einmal im Jahr nach Gambia in die Klink und operieren vor Ort. Denn die betroffenen Kinder haben mit einer Fehlbildung in diesem Land gar keine Chance. Sie werden in ihrer Umgebung und von den Familien diskriminiert. Im Säuglingsalter haben die Betroffenen Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme. Weiter geht es mit Problemen in der Sprachentwicklung.
Es werden aber auch AIDS-Kranke behandelt, denn die Durchseuchungsrate ist in Gambia, was AIDS angeht, sehr hoch.
Und für all diese Aufgaben müssen Mittel zur Verfügung gestellt werden. Mit den Spenden werden zum Beispiel Medikamente und Verbandsmaterial bezahlt.
Alle Ärzt*innen in diesem Krankenhaus sind Mitglied von „Interplast“.
Am Ende noch ein Zitat von Herrn Dr. Bormeister: „Afrika wird uns weiter brauchen!“